Was lange gärt …

Copyright: Foto Fischer, A-8010 Graz


Na, was wohl? Gärungsprozesse sind uns im Gastronomiegewerbe an vielen Stellen der Nahrungs- und Getränkeproduktion vertraut. Ob Hefeteig, Bier, Wein oder Sauerteig, um nur die wichtigsten Beispiele zu nennen, allen diesen Prozessen ist gemeinsam, dass sie gut gesteuert werden müssen.

Ein guter Sauerteig braucht die richtige Temperatur, er darf nicht zu feucht und auch nicht zu trocken sein. Und er braucht Zeit. Da hilft keine Ungeduld. Wer zu viel will und die Temperatur zu stark erhöht, dem kann alles zusammenklatschen. Und aus ist es mit dem schönen Sauerteigbrot. Jesus vergleicht in der Bibel in einem Gleichnis das Himmelreich einmal mit einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war (Matthäus 13).

 

Damit ist nicht etwa gemeint, dass sich jeder Mensch sein eigenes Himmelreich backen soll. Es geht um das Wirken von Gottes Wort in unseren Herzen, in unserem Leben. Wir von der Gasthausmission sprechen gern über unseren Glauben, über die Liebe Gottes zu jedem einzelnen Menschen und von Gottes heilsamem Wirken in der Welt. Ob unsere Worte immer aufgehen? Wie der Sauerteig? Das wissen wir nicht. Aber manchmal erfahren wir nach Jahren, dass unsere Impulse doch bei einer Köchin oder einem Rezeptionisten gewirkt haben und sich etwas im Leben verändert hat. Ganz ohne unser bewusstes Zutun. Ohne zu viel Kraft oder zu viel Hitze. Einfach mit genug Zeit und Geduld. Durch Gott!

Wann haben Sie zuletzt etwas in Ihrem Herzen bewegt, das „aufging“ und gut wurde? Wenn ich etwas in meinem Herzen bewege, halte ich

Zwiesprache mit Gott. Ich bete – und bin gespannt, was davon wie aufgeht, auch wenn es einmal länger gärt…

Ihre Susanne Hornauer


Post Views: 36