Eine 125 Jahre alte Geschichte


Um die Jahrhundertwende hatte sich Berliner Prominenz, darunter auch die Ehefrau des Reichskanzlers Bethmann-Hollweg, tatkräftig eingesetzt für den Bau eines neuen „Christlichen Kellnerheimes“ im Zentrum Berlins, nämlich in der Friedrichstadt, in unmittelbarer Nähe des Theaters der Friedrichsstadt und des Bahnhofs Friedrichstraße. So entstand inmitten weiterer kirchlicher Stiftungen und Einrichtungen in der Albrechtstraße Nr. 17 das Christliche Kellnerheim, das jahrzehntelang zu einem Zentrum christlichen Lebens für Köche, Kellner und Hotelangestellte wurde.

In der Nazi-Zeit wurde der Verein verboten. Aufs engste verbunden mit der Geschichte diese Hauses war der letzte Betreiber, Hotelier Philipp Weth. Er hat das Haus in den schwersten Nachkriegsjahren in eigener Regie geführt. Bei Kriegsende unterstand er der Stadtkommandantur der Roten Armee. Philipp Weth wurde mehrmals Erschießung im Hofe des Kellnerheims angedroht und einmal bereits inszeniert. Nach dieser schlimmen Zeit wurde das Haus von der Regierung (DDR) enteignet und in „Volkseigentum“ überführt.

Der Verein musste seinen Sitz in den Westteil der Stadt, nach Wilmersdorf, verlegen. Die Gasthausmission hatte zeitweise Räume in der Joachim-Friedrich-Straße in der Nähe des Kurfürstendamms. Nach der friedlichen Revolution 1989 konnten die Räumlichkeiten für den Verein in der Albrechtstraße 17, im Souterrain des Hotels „Allegra“ (Ort der Geschäftsstelle) wieder neu hergerichtet werden.

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