Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 Prozent auf 19 Prozent ab 2024! Ein persönlicher Beitrag unseres Mitgliedes Klaus-Dieter, Richter, vormalig Vizepräsident des DEHOGA Berlin, langjähriger engagierter Restaurantbetreiber, Küchenmeister und IHK-Prüfer.
Unser Auftrag als Christen ist es, den Menschen in der Gastronomie und Hotellerie zu helfen, damit sie eine erfüllte persönliche, aber auch berufliche Perspektive finden. Sie sollen ihr Leben würdevoll und glücklich gestalten können! Wir begleiten sie auf diesem Weg schon seit Jahrzehnten. Eine Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes ab 2024 könnte so manches Restaurant die Existenz kosten. Damit verbunden ist die Problematik, dass viele Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Was machen diese Menschen, von denen wirklich viele ihren Beruf lieben und gerne Gastgeberinnen und Gastgeber sind? Wo sollen sie hingehen? Die Branche wechseln? Den Weg zum Jobcenter gehen? Qualifizierte Menschen verliert die Branche auf längere Zeit oder auch für immer! Wir werden als Christen für sie da sein und versuchen, auch in den aufkommenden existentiellen Krisen mit Rat und Tat Hilfe zu geben.
Ein Rückblick, aufschlussreich und irritierend: Bevor es zur Corona- Krise kam, wurden 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants vom Finanzamt verlangt. Im Juli 2020 wurde der Satz dann auf 7 Prozent reduziert, um die Gastronomie in der Corona- Zeit zu unterstützen. Allerdings hatte im Jahr 2009 die FDP unter Guido Westerwelle vor der Wahl versprochen, dass die komplette Gastronomie Branche nur noch mit 7% MwSt. belastet wird. Um damals die mögliche Koalition nicht zu gefährden, einigte man sich auf 7 Prozent für Übernachtungen, aber die Speisen-orientierte Gastronomie musste weiter mit dem erhöhten Steuersatz leben. Der DEHOGA war damals sehr enttäuscht, denn man hoffte auf eine Entlastung einer arbeitsintensiven Branche!
Fast könnte man von einem Déjà-vu sprechen, denn der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz versprach vor seinem Wahlsieg 2021, bei der ARD-Wahlarena in einem TV- Interview: „Das schaffen wir nie wieder ab!“! Er verschaffte sich viele Freunde, aber nun soll diese Mehrwertsteuer-Regelung am 1. Januar 2024 ein Ende haben. Ist das Vergesslichkeit oder politisches Kalkül, um eine ganze Branche in die Knie zu drücken?
Restaurants sind weit mehr als Orte, an denen man „nur“ satt wird. Engagierte Menschen kochen, servieren, bewirten Gäste, damit diese schöne Stunden genießen können! Alles muss zusammen passen von der Atmosphäre, dem Essen und den Menschen, welche sich bemühen, damit die Gäste von einem gelungenen Besuch schwärmen können.
„Gastmähler sollen dazu dienen, dass sie die Herzen fröhlich machen und nach Traurigkeit das Gemüt wieder erquicken.“ Das könnte ein Satz aus der heutigen Zeit sein, ist es aber nicht, denn Martin Luther hatte diesen Satz schon vor über 500 Jahren ausgesprochen. Dieses kann aber nicht erreicht werden, wenn einer ganzen Branche Steine in Form von einer wieder erhöhten Mehrwertsteuer in den Weg gelegt werden. Seit einigen Jahren steigen die Kosten für Lebensmittel, Energie und allem weiteren. Der Kostendruck ist extrem hoch und jetzt schon existenzgefährdend. Arbeitsplätze müssen in einer sehr arbeitsintensiven Branche erhalten werden, in der es seit Corona starke Personalengpässe gibt. Was wird aus den Gästen, wenn Betriebe schließen und qualifiziertes Personal aus einer Branche „verschwindet“?
Deshalb mein dringender Appell, den sich die Berliner Gasthausmission und der Bundesverband Kirchlicher Dienst im Gastgewerbe zu eigen gemacht haben: Wir als Christen fordern die Bundesregierung auf:
•Menschen müssen gerecht entlohnt werden und eine berufliche Perspektive im Gastgewerbe erhalten!
•Sicherung von Arbeitsplätzen durch Verhinderung einer Mehrwertsteuererhöhung.
•Verhinderung von betrieblichen Schließungen, in der noch immer nachhängenden Corona-Problematik für die Branche.
•Bezahlbares Erlebnis für Gäste in den gastronomischen Betrieben
Der DEHOGA fordert: 7 % müssen bleiben, damit wir erhalten, was unser Land lebenswert und liebenswert macht!