Morgens – jeden Morgen – vor dem Frühstück, wenn ich noch im Bad bin, bringt mir meine Frau eine Tasse Kaffee. In Omas Kaffeemühle an der Wand werden die Bohnen frisch gemahlen und gebrüht im Espressokocher aus Studentenzeiten.
Die Tasse Kaffee abgestellt auf der Ablage unter dem Spiegel ist viel mehr als der herrliche Geruch und das belebende Getränk. Mit der Tasse Kaffee sagt meine Elisabeth mir: „Du, sogar unrasiert und im Morgengrauen, nach über 30 Jahren: ich hab Dich lieb.“ Im Psalm 23, den meine Konfirmanden in Neukölln auswendig lernen müssen heißt es, dass Gott selbst uns den Tisch deckt. Bis es soweit ist, freue ich mich jeden Morgen über die Tasse Kaffee.
Herzlich grüßt
Jan von Campenhausen
Jan von Campenhausen gehört zum Vorstand der Gasthausmission und ist im Hauptberuf evangelischer Pfarrer in Neukölln-Nord